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Foto: Matthias Friel
In der Erforschung von Konflikt und Gewalt lassen sich gegenwärtig zahlreiche Suchbewegungen nach Modifizierung und Erneuerung gar bis hin zur Überwindung etablierter Ansätze und Theorien ausmachen.
Das Seminar thematisiert zunächst in einem ersten Schritt die interdisziplinären Grundlagen der Konflikt- und Gewaltforschung. Hierbei wird bewusst eine breite Perspektive eingenommen. Die Lektüre und Diskussion von Grundlagentexten soll hier einen Überblick über Debatten liefern und in Theorien und Methoden der Erforschung von Konflikt und Gewalt vermitteln. Durch Impulsreferate stellen die Studierenden die Texte und ihre Autoren vor und leiten die Diskussion. In einem zweiten Schritt soll dieses Wissen dann auf das Feld des Militärs für eine eiegne Forschungskonzeptionen angewendet werden, die gemeinsam diskutiert wird und dann in einer Hausarbeit umgesetzt werden soll.
Ziele sind es, die Studierenden mit Theorien und Methoden der Gewalt- und Konfliktforschung vertraut zu machen; sie in der Aufbereitung und Präsentation wissenschaftlicher Inhalte zu schulen; ihnen die Grenzen und Möglichkeiten des interdisziplinären Transfers aufzeigen; und sie dabei zu unterstützen, selbständig Fragestellungen und Projektkonzeptionen zu entwickeln.
Angedacht ist, bei entsprechender Eignung die Forschungsergebnisse in einer noch zu diskutierenden Form zu Veröffentlichen
Bonacker, T. (2005) (Hrsg.): Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien. Eine Einführung. 3. Aufl. Wiesbaden: VS.
Collins, R. (2008). Violence. A Micro-Sociological Theory. Princton NJ: Princeton University Press.
Coser, L. (2009): Theorie sozialer Konflikte. Wiesbaden: VS.
Dahrendorf, R. (1994): Der moderne soziale Konflikt. München: dtv.
Elbe, M. (2016): Sozialpsychologie der Organisation. Verhalten und Intervention in sozialen Systemen. Berlin: Springer/Gabler.
Freud, S. (1997): Das Unbehagen in der Kultur. In: Sigmund Freud: Studienausgabe, Bd. IX. Fragen der Gesellschaft, Ursprünge der Religion. Frankfurt a. M.: Fischer 1997
Gesichter der Gewalt. Beiträge aus phänomenologischer Sicht. Hrsg. von Michael Staudigl, Paderborn 2014.
Hoebel T., Knöbl W. (2019): Gewalt erklären! Plädoyer für eine entdeckende Prozesssoziologie, Hamburg: Hamburger Edition
Neuberger, O. (1995): Mikropolitik. Der alltägliche Aufbau und Einsatz von Macht in Organisationen. Stuttgart: Enke.
Groß, J. (2018) (Hrsg.): Gewalt in öffentlichen Organisationen. Hamburg: Verlag. (Hier insb. die beiden Texte von Elbe zu Gewaltgrundlagen und Gewalt im Militär.)
Koloma-Beck T., Schlichte K. (2014): Theorien der Gewalt. Zur Einführung. Hamburg: Junius.
Lewin, K. (1968): Die Lösung sozialer Konflikte. 3. Aufl. Bad Nauheim: Christian-Verlag
Österreichische Zeitschrift für Soziologie 45 (2020), Soziologie der Gewalt. Theorizing Violence, Supl. 1: Bestandsaufnahme soziologischer Gewaltforschung.
Simmel, G. (1908): Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Berlin: Duncker & Humblot.
Schnell, F. (2014): Gewalt und Gewaltforschung,
Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 08.11.2014 http://docupedia.de/zg/schnell_gewalt_gewaltforschung_v1_de_2014
Staudigl, M. (2014) (Hrsg.): Gesichter der Gewalt. Beiträge aus phänomenologischer Sicht, Paderborn: Schöningh
Sutterlüty F., Jung, M., Reymann A.(2019) Hrsg.: Narrative der Gewalt Interdisziplinäre Analysen, Franffurt/M Campus.
WestEnd – Neue Zeitschrift für Sozialforschung, 17 (2020), 1: Gewalt – Grenzen der Erklärbarkeit?
Vortrag.
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