PULS
Foto: Matthias Friel
Mit der Aufstellung der Bundeswehr zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollten in der Konsequenz des allgemeinen Versagens in der Zeit des Nationalsozialismus grundsätzlich andere deutsche Streitkräfte geschaffen werden. Institutionell als Parlamentsarmee, individuell aus „Staatsbürgern in Uniform“ aufgebaut, standen sie von Anfang an unter besonderer Beobachtung einer sich pazifistisch verstehenden, aber doch machtpolitisch orientierten und wohlstandsmotivierten (westdeutschen) Mehrheitsgesellschaft. Das Seminar wird dieses Spannungsfeld anhand der Analyse ausgewählter bundesrepublikanischer Diskurse ausleuchten. Sie fokussieren sicherheitspolitische Interdependenzen ebenso wie gesellschaftliche Friktionen und binnenmilitärische Konfliktkonstellationen. Durch die Dekonstruktion differenter Auseinandersetzungen um das deutsche Militär soll im Ergebnis die Verortung der Bundeswehr in der deutschen Militärgeschichte versucht werden.
Donald Abenheim, Bundeswehr und Tradition. Die Suche nach dem gültigen Erbe des deutschen Soldaten. München 1989
Detlef Bald, Die Bundeswehr. Eine kritische Geschichte 1955-2005. München 2007
Die Bundeswehr 1955 bis 2005. Rückblenden, Einsichten, Perspektiven. Im Auftrag des MGFA hrsg. von Frank Nägler, München 2007
Jochen Maurer/Martin Rink (Hg.), Einsatz ohne Krieg? Die Bundeswehr nach 1990 zwischen politischem Auftrag und militärischer Wirklichkeit. Göttingen 2021
Sönke Neitzel, Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte. Berlin 2020
Antti Seppo, From guilt to responsibility and beyond: the evolution of German strategic culture after the end of the Cold War, Berlin 2021
Aktive Teilnahme, Vortrag, Abschlussarbeit
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