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Foto: Matthias Friel
„Faktische Faschisten nennen ihre Gegner ‚Faschisten‘“, so der lakonisch klingende Kommentar des Historikers Timothy Snyder aus dem Jahr 2018 zur sich schon damals abzeichnenden Konjunktur von Faschismen. Und damit offensichtlich zu einem wesentlichen Merkmal des Phänomens (oder Begriffs?) ‚Faschismus’: auf eine unheimliche Weise inhaltsleer zu sein. Und aber im höchsten Ausmaß wirksam. Und, wie wir nun wissen, in der Lage, den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 ideologisch zu ‚legitimieren’. Das Seminar soll also einerseits „Faschismus“ begriffs- und diskursgeschichtlich erschließen. Wir versuchen außerdem zu verstehen, inwiefern wir mit dem Begriff und im Namen des Begriffs in einen „Krieg der Sprache“ verwickelt sind. Auch gilt zu fassen, dass und wie seit einiger Zeit weltweit politische Gruppierungen „rechts außen“ mächtige Netzwerke bilden. Das im engen Bezug auf die gleichnamige Ringvorlesung („Diskursgeschichte des Faschismus“, donnerstags, 16-18 Uhr) konzipierte Seminar hat das Ziel, die Beiträge aus der Ringvorlesung zu diskutieren und durch ergänzende Lektüre zu vertiefen und zu erweitern. Dabei liegt der Fokus auf die historischen und gegenwärtigen Entwicklungen in Ostmittel- und Osteuropa.
Umberto Eco: Der immerwährende Faschismus (1997), in: ders: Vier moralische Schriften. München, Wien 1998, S. 37-69.
Griffin, Roger: Eine Einführung in die vergleichende Faschismusforschung. Stuttgart 2020.
Timothy Snyder: Der Weg in die Unfreiheit: Russland, Europa, Amerika. München 2018.
Jason Stanley: How Fascism Works: The Politics of Us and Them. New York 2018.
Jason Stanley: Der Antisemitismus hinter Putins Forderung der „Entnazifizierung” der Ukraine, in: Geschichte der Gegenwart, 9. März 2022: https://geschichtedergegenwart.ch/der-antisemitismus-hinter-putins-forderung-nach-entnazifizierung-der-ukraine/
Anforderungen: BA-Studierende: 3 schriftliche Diskussionsbeiträge (Thesenpapier); MA-Studierende: 4 schriftliche Diskussionsbeiträge (Thesenpapier)
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