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Foto: Matthias Friel

Polnische Grenzlandschaften in der (Reise-)Literatur des 21. Jahrhundert (BA-Seminar) - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2022/23
Einrichtung Institut für Slavistik   Sprache deutsch
Belegungsfrist 04.10.2022 - 10.11.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Do 10:00 bis 12:00 wöchentlich 20.10.2022 bis 09.02.2023  1.11.2.27 Dr. Krehl 22.12.2022: Akademische Weihnachtsferien
29.12.2022: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

Den Ausgangspunkt des Seminars bildet das Buch Droga 816 (Straße 816) des polnischen Schriftstellers, Kulturwissenschaftlers und Ornithologen Michal Ksiazek. Die Beschreibung seiner zwischen Reisereportage und Reiseroman oszillierenden Wanderung(en) führt an die östliche Grenze Polens des Jahres 2015. Hier breiten sich um den Fluss Bug und im Urwald Bialowieza menschenarme, von Spuren einer ausgelöschten multiethnischen Vergangenheit durchzogene Grenzlandschaften aus. „Vergessene Landschaft(en)” bringt der Text im Verweben von Geographie und Geschichte hervor und schärft unpathetisch den Blick für menschliche Katastrophen, zu denen 2015 die Diskussionen um die Abholzung eines der letzten europäischen Urwälder gehörte. Wie sich der Wahrnehmung dieses polnisch-ukrainisch-belarussischen Grenzraums in der Gegenwart geändert hat, wird über aktuelle (Zeitungs)-Reportagen in den Blick genommen.
Fast zeitgleich mit Ksiazeks Reisebuch ist Ziemowit Szczereks Roman Siódemka (Sieben) erschienen. Die Reise des Protagonisten, eines Journalisten, führt auf der Straße 7 von Kraków nach Warschau durch die polnische Provinz. Was aber hat dieser Roman durch das zentrale Polen mit „Grenzlandschaften” zu tun? Einst endete hier (Grenze nicht als Linie, sondern als Raum verstanden) nach der Einverleibung großer Teile Polens das Russische Reich. Vor diesem Hintergrund wird im absurden Spiel des Romans ein Angriffskrieg Putins(!) auf Polen kurzzeitig „real”.
Das Seminar abschließen wird ein Blick auf die westliche Grenze Polens, auf Schlesien ‒ auf eine Grenzlandschaft, die als Gedächtnisraum seit einigen Jahren von polnischen und deutschen Autor:innen narrativ erschlossen wird.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024