PULS
Foto: Matthias Friel
DIE ERSTE SITZUNG FINDET IN DER ZWEITEN SEMESTERWOCHE AM 27.10. STATT!
Das vorlesungsartige Seminar untersucht die Vorgeschichte, Herausbildung und Wirkung einer Idee, die insbesondere für die praktische und politische Philosophie der Moderne entscheidende Bedeutung gewonnen hat: die Idee der Autonomie. Während die politische Philosophie der Neuzeit Freiheit und Gesetz wesentlich durch ihren Gegensatz verstanden hatte, enthält die Idee der Autonomie den Gedanken, dass wir Freiheit und Gesetz nur durch ihren inneren Zusammenhang verstehen können. Die Veranstaltung wird zunächst neuzeitliche Diskussionen über das Problem normativer Verbindlichkeit und die Wirklichkeit der Freiheit nachzeichnen, um zu verdeutlichen, wie die Idee der Autonomie, die bei Rousseau und insbesondere bei Kant entfaltet wird, auf diese Probleme zu antworten versucht. Im letzten Teil der Veranstaltung werden wir uns mit der kritischen Auseinandersetzung mit der bis heute prägenden kantischen Konzeption der Autonomie beschäftigen, unter anderem mit der Idee, dass Autonomie ein Paradox enthält, sowie dem Verdacht, dass Autonomie eine bloße Form der Selbstunterwerfung und mithin der Unfreiheit darstellt. Unter den Autor*innen, die in der Vorlesung behandelt werden, sind Hobbes, Rousseau, Pufendorf, Leibniz, Kant, Schiller und Hegel.
Thomas Khurana/Christoph Menke, Paradoxien der Autonomie, Berlin: August 2019 (2. Auflage).
Essay
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