PULS
Foto: Matthias Friel
Seit der russischen Annexion der Krim 2014 und erst recht seit Russlands Überfall auf die Ukraine ist oft zu hören, wir stünden vor einem neuen Kalten Krieg. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Vorlesung dem Kalten Krieg der Jahre 1947 bis 1991 als prägendem Phänomen der internationalen Politik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Ost-West-Konflikt dieser Jahre hatte verschiedene Dimensionen. Er war eine globale machtpolitisch-militärische Auseinandersetzung zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion mit ihren beiden Lagern, die keineswegs immer so einheitlich ausgerichtet waren, wie die Gegenseite annahm. Er war ein Kampf der Ideologien und Wirtschaftsformen zwischen marktwirtschaftlich-pluralistischer Demokratie und planwirtschaftlich-autoritärer Einparteiendiktatur, der nicht nur zwischen den beiden Blöcken ausgetragen wurde, sondern als kalter Bürgerkrieg auch innerhalb von Gesellschaften auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Er war ein politischer, kultureller, sozialer und technologischer Wettstreit um das bessere Zukunftsmodell, der auch mit Hilfe von Propaganda- und Geheimdienstaktionen ausgefochten wurde. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die verschiedenen Facetten des Kalten Krieges und fragt nach seinen Folgen bis heute.
John Lewis Gaddis: Der Kalte Krieg. Eine neue Geschichte, München 2007; Melvyn P. Leffler, Odd Arne Westad (Hrsg.): The Cambridge History of the Cold War. 3 Bände, Cambridge 2010; Bernd Stöver: Der Kalte Krieg. Geschichte eines radikalen Zeitalters, 4. Aufl. München 2012; Odd Arne Westad: Der kalte Krieg: Eine Weltgeschichte, Stuttgart 2019.
Die Vorlesung schließt mit einer Klausur von 90 Minuten.
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG