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Foto: Matthias Friel

Die Debatte um die Schuld der Deutschen 1945-1955 - Einzelansicht

Veranstaltungsart Hauptseminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2022/23
Einrichtung Historisches Institut   Sprache deutsch
Belegungsfrist 04.10.2022 - 10.11.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Hauptseminar Mo 16:00 bis 18:00 wöchentlich 17.10.2022 bis 06.02.2023  1.11.2.03 Dr. Loose 19.12.2022: Akademische Weihnachtsferien
26.12.2022: 2. Weihnachtstag
Kommentar

Nach der bedingungslosen Kapitulation NS-Deutschlands im Mai 1945 lag Europa in Trümmern, Krieg und Holocaust hatten viele Millionen Todesopfer gefordert, und die Alliierten standen angesichts der nun ans Licht kommenden Massenverbrechen vor der grundsätzlichen Entscheidung, welche Zukunft dieses Land in der Mitte Europas haben sollte. Dabei überschnitten sich Fragen und Debatten nach der juristischen Schuld Deutschlands, nach moralischer Verantwortung des/der Einzelnen und nach Faktoren und Voraussetzungen für den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland und davon ausgehend nach den Chancen einer Demokratisierung der Deutschen.

Ausgehend von Karl Jaspers programmatischer Schrift „Die Schuldfrage” (1946) und dem Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess 1945/46 möchte das (leseintensive) Seminar die Frage nach Schuld und Verantwortung anhand ganz unterschiedlicher Quellen und Kontexte diskutieren. Neben juristischen Fragen stehen die Positionen der christlichen Kirchen zur Debatte, ferner Erklärungsansätze der Geschichtswissenschaft, Philosophie und der Sozialpsychologie und nicht zuletzt politische Modelle bis hin zu literarischen und filmischen Versuchen der Aufarbeitung. Je nach Interesse der Studierenden können auch neuere Ansätze ergänzt werden, etwa zur Entwicklung des Völkerrechts von 1945 bis heute, zur Schulddebatte in anderen europäischen Ländern (Stichwort: Kollaboration) oder zur weiteren Entwicklung der deutschen Erinnerung(spolitik).

Literatur

Die Texte der Einzelsitzungen werden als Scan in Moodle bereitgestellt.

 

Als "Starterpaket" für diejenigen, die bereits vor Semesterbeginn in die Lektüre einsteigen wollen: Der Nationalsozialismus vor Gericht: Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943–1952. Frankfurt/M. 1999; Karl Jaspers: Die Schuldfrage. Heidelberg 1946 (München 1979); Friedrich Meinecke: Die deutsche Katastrophe. Betrachtungen und Erinnerungen. Wiesbaden 1946; Norbert Frei: Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit. München 1996.

Voraussetzungen

Teilnahmevoraussetzung ist neben regelmäßiger Anwesenheit die Bereitschaft zur Diskussion im Seminar, die Lektüre/Vorbereitung der Sitzungstexte, die Übernahme eines Referats/einer Präsentation sowie die Abfassung einer Hausarbeit. Kenntnisse der Geschichte des Nationalsozialismus und der deutschen Nachkriegsgeschichte sind willkommen.

Zielgruppe

Das Seminar richtet sich an Studierende, die über mehr oder minder solide Grundkenntnisse der Zeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkrieges und der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte verfügen und die Spaß und Interesse an der Diskussion über zeitgenössische Texte haben.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024