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Foto: Matthias Friel
Der raschen und erfolgreichen Rezeption der Reformation in zahlreichen europäischen Ländern, der Attraktivität der neuen Lehren Martin Luthers, Ulrich Zwinglis, Johannes Calvins und anderer Reformatoren hatte die katholische Kirche – außer in den iberischen und italienischen Staaten – bis zum Trienter Konzil nur wenig entgegenzusetzen. Dennoch zeigt gerade der fokussierte Blick auf den Verlauf und das Ergebnis des Ringens der katholischen mit den protestantischen Kräften und Mächten in den frühen reformatorischen Jahrzehnten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die generelle Offenheit und Vielgestaltigkeit der Entwicklungen im Zusammenspiel von politischem Handeln und religiöser Parteinahme. Landesspezifische Eigenarten und Sonderwege beim Verlauf der Reformation, mithin ihre Erfolge und Mißerfolge im Einzelfall, aber auch die Chancen, welche sich der katholischen Kirche durch tiefgreifende Reformbemühungen boten, spielten sich vor dem Hintergrund der Entstehung des europäischen Staatensystems ab, welches vom habsburgisch-französischen Antagonismus, insbesondere den Kriegen zwischen Kaiser Karl V. und König Franz I. von Frankreich, aber auch dem Ringen der christlichen Mächte des Abendlandes mit dem Osmanischen Reich geprägt war.
Bei der Vorlesung handelt es sich um den fünften Teil eines mehrsemestrigen Zyklus zur europäischen Geschichte der Frühen Neuzeit. Der Besuch der Vorlesungen in den vorherigen und in den kommenden Semestern ist somit nicht notwendig, da alle Vorlesungen inhaltlich in sich geschlossen konzipiert sind.
Überblicksdarstellungen: z.B. Ilja Mieck, Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit. Eine Einführung, 6. Aufl., Stuttgart 1998; Günter Vogler, Europas Aufbruch in die Neuzeit 1500–1650, Stuttgart 2003; Michael Erbe, Die frühe Neuzeit, Stuttgart 2007; Alfred Kohler, Von der Reformation zum Westfälischen Frieden, München 2011; Robert von Friedeburg, Europa in der frühen Neuzeit, Frankfurt am Main 2012; Luise Schorn-Schütte, Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Studienhandbuch 1500–1789, 2. Aufl., Paderborn/München/Wien/Zürich 2013; Karl Vocelka, Frühe Neuzeit 1500–1800, Konstanz 2013; Ludolf Pelizaeus, Geschichte der frühen Neuzeit 1492–1789, Wiesbaden 2014; Franz Brendle, Das Konfessionelle Zeitalter, 2. Aufl., Berlin 2015. Weitere Literatur wird bei der Vorlesung empfohlen.
Sprechstunde: Montag 14:30–15:30 Uhr (Raum 1.11.112)
regelmäßige Teilnahme; Erwerb der Leistungspunkte entweder durch Klausur oder mündliche Prüfung
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