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Foto: Matthias Friel

Von Monstern und Müttern: Die Erfindung der Mutterschaft in Literatur, Kultur und Wissenschaft - Einzelansicht

Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2022/23
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Belegungsfrist 04.10.2022 - 10.11.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Vorlesung Di 10:00 bis 12:00 wöchentlich 18.10.2022 bis 07.02.2023  1.09.1.12 Dr. phil. Gwozdz 20.12.2022: Akademische Weihnachtsferien
27.12.2022: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

"Tota mulier in utero" – mit diesem Satz fasst der deutsche Psychiater Paul Julius Möbius den "Physiologischen Schwachsinn des Weibes" (1900) zusammen, einer sehr populären und zugleich misogynen Schrift über die Hysterie der Frau. Die Gebärmutter bestimmt die Biologie und Psychologie des weiblichen Körpers und führt damit in der Wissenschaftsgeschichte zu einem einseitigen und reduzierten Bild von Mutterschaft aus der Sicht männlicher Mediziner, das über Jahrhunderte hinweg tradiert worden ist. Auch in der Religions- und Philosophiegeschichte lässt sich erkennen, dass das Organ als epistemisches Objekt der Wissenschaft eine „terra incognita” war – zusammengebastelt aus wilden Spekulationen.

 

Erst kürzlich hat die Historikerin Elinor Cleghorn in ihrem Buch „Unwell Women: A Journey Through Medicine And Myth in a Man-Made World” (2021) diese Geschichte der Diffamierung aus der Patientensicht schwangerer Frauen aufgearbeitet und verständlich von der Antike bis heute zusammengeschrieben.

 

Schon in den 1980er Jahren hat die US-amerikanische Feministin und Autorin Adrienne Rich mit ihrem Buch „Of Woman Born: Motherhood as Experience and Institution” (Norton, 1976) die „Motherhood Studies” begründet. Seitdem hat sich diese Subdisziplin in den Human- und Geisteswissenschaften international weiterentwickelt. Die Vorlesung möchte das historische Panorama der „Gebär-Mütter” (Gwozdz 2017) interdisziplinär nachzeichnen: wissenschaftshistorisch, naturwissenschaftlich, kulturhistorisch, literarisch in fiktionalen Romanen und im Life Writing, bild- und filmtheoretisch, politisch und rechtlich.

 

Dabei werden insbesondere auch die Diskurse um #regrettingmotherhood beleuchtet und diskutiert sowie Mutterschaftskonzepte im Kontext der Queer Studies vorgestellt und kulturtheoretisch erörtert.

 

Zur Vorbereitung kann gerne folgende Dokumentation in der ARTE Mediathek angeschaut werden: https://www.arte.tv/de/videos/104414-000-A/die-erfindung-der-guten-mutter/

 

Mein Aufsatz "Monströse Mutterschaft" ist online Open Access hier zu finden:  https://mediarep.org/handle/doc/14943?locale-attribute=de_DE  

 

Mehr zu meiner Person und meiner Forschung findet Ihr hier: patriciagwozdz.de 

 

Materialien, Folien, Infos, Bücher etc. gibt es ab dem 18. Oktober 2022 auf Moodle! Hier gehts zu Moodle: https://moodle2.uni-potsdam.de/course/view.php?id=35534 

Passwort: mama

 

Leistungsnachweis

2 LP/3 LP = Respondenz-Paper (ca. 3-5 Seiten) zu einer der Vorlesungssitzungen mit thematischem Schwerpunkt

6 LP = Schriftliche Hausarbeit, Podcast-Projekt oder Culture Science Channel Konzept für Instagram entwickeln

Nähere Informationen zu allen Anforderungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25