PULS
Foto: Matthias Friel
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit dem Buch Representative Democracy without Apology (im Erscheinen) von Dimitri Landa und Ryan Pevnick (New York University). Ausgangspunkt des Buches ist die Tatsache, dass die repräsentative Demokratie nicht nur in der Realität unter Druck geraten ist (u.a. durch den autoritären Populismus), sondern auch in der Theorie – und zwar von zwei entgegengesetzten Seiten. Die eine Seite hält die repräsentative Demokratie für zu elitär (und korrupt) und erhofft sich grundlegende Verbesserung nicht zuletzt durch einen Wechsel von Wahlen zu Losverfahren. Die andere Seite hält die repräsentative Demokratie für nicht hinreichend elitär und deshalb für unfähig, die großen Probleme unserer Zeit wie z.B. den Klimawandel zu lösen. Sie plädiert für "meritokratische" oder "epistokratische" Systeme, wobei zum Teil Länder wie China oder Singapur als Vorbilder dienen. Landa und Pevnick entwickeln eine systematische vergleichende Theorie und verteidigen die repräsentative Demokratie gegen beide Seiten. Ihr Buch verbindet dabei Befunde und Theorien der empirisch-vergleichenden Politikwissenschaft mit der normativen Demokratietheorie. Die Theoriebildung ist anspruchsvoll und abstrakt und erfordert gründliche Lektüre und kontinuierliche Mitarbeit.
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