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Foto: Matthias Friel

Boom und Post-Boom in Lateinamerika - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2022/23
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Belegungsfristen 04.10.2022 - 10.11.2022

Belegung über PULS
04.10.2022 - 10.11.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Do 16:00 bis 18:00 wöchentlich 20.10.2022 bis 09.02.2023  1.19.1.21 Dr. Lenz 22.12.2022: Akademische Weihnachtsferien
29.12.2022: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

LEKTÜRESEMINAR

Der sog. lateinamerikanische ‚Boom‘ als literarisches, verlegerisches, kulturelles und soziales Phänomen trat zwischen den 1960er und 1970er Jahren auf, als die Werke einer Gruppe relativ junger lateinamerikanischer Romanautoren in Europa und der ganzen Welt weite Verbreitung fanden: Gabriel García Márquez aus Kolumbien, Julio Cortázar aus Argentinien, Mario Vargas Llosa aus Peru und Carlos Fuentes aus Mexiko zählen zu den bekanntesten Vertretern dieser literarhistorischen Entwicklung der lateinamerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Schlüsselmoment des Booms war 1967 der weltweite Erfolg von García Márquez' Roman Hundert Jahre Einsamkeit, den wir im Seminar in Gänze lesen werden, und die Verleihung des Literaturnobelpreises an den Guatemalteken Miguel Ángel Asturias. In der Folgezeit erhielten zwei weitere dieser Autoren den Preis: García Márquez 1982 und Mario Vargas Llosa 2010.

Diese ikonischen Schriftsteller stellten die etablierten Konventionen der lateinamerikanischen Literatur in Frage. Ihre Arbeit ist experimentell und aufgrund des politischen Klimas in Lateinamerika in den 1960er Jahren auch hochpolitisch. Der plötzliche Erfolg der Boom-Autoren war zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass ihre Werke zu den ersten lateinamerikanischen Romanen gehörten, die in Europa veröffentlicht wurden, und zwar von spanischen Verlegern in Barcelona.

Der Begriff ‚posboom‘ (oder post-boom) definiert die lateinamerikanische Erzählströmung der letzten Jahrzehnte, eine Strömung, aus der sich seit Ende der 1970er Jahre eine postmoderne Tendenz entwickelt hat, die durch politische Themen und technische Innovationen gekennzeichnet ist. Der Post-Boom ist eine literarische Bewegung in Lateinamerika, die, wie der Name schon sagt, nach dem Aufkommen des lateinamerikanischen Booms stattfand. Zu seinen Vertrer:innen zählen Alfredo Bryce Echenique, Manuel Puig, Severo Sarduy, Isabel Allende, Reinaldo Arenas und Antonio Skarmeta. Einigen dieser Autor:innen und ihren Texten werden wir uns im Seminar widmen sowie ästhetische, editorisch-strukturelle und erzählerische Merkmale und Unterscheidungskriterien der Boom- und Post-Boom-Literatur in Lateinamerika herausarbeiten. Da es sich um einen Kurs intensiver Lektüre von Romantexten handelt, steht die tiefgehende Auseinandersetzung mit dem literarischen Primär-Material durch die Studierenden im Vordergrund. Solide Kenntnisse des Spanischen wären wünschenswert, da die Texte nur im spanischen Original zur Verfügung gestellt werden.

Anstatt eines Referats werden die Woche für Woche gesammelten Lektüreeindrücke in Form von Lektüretagebüchern verarbeitet, welche regelmäßig in Form von ca. 2DIN A4 Seiten vorzubereiten sind und als schriftliche Grundlage der Diskussionen und der gemeinsamen Diskussion dienen sollen. Zudem sind Sie der Leistungsnachweis für Studierende, welche bis zu 3LP für das Absolvieren des Seminars erhalten. Für mehr als 3LPs wird zudem bis Ende des Semesters das Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit erwartet, welche die erarbeiteten Kenntnisse zu den Epochen des Boom und Post-Boom vertiefend diskutiert.

Literatur

Einführende Literatur:

José Manuel López de Abiada, José Morales Saravia (Hg.): Boom y postboom. Desde el nuevo siglo: Impacto y percepción. Editorial Verbum, S.L. 2008. 

Gesine Müller: Wie Wird Weltliteratur Gemacht? Globale Zirkulationen. De Gruyter 2020.

Gesine Müller: Die Boom-Autoren heute. García Márquez, Fuentes, Vargas Llosa, Donoso und Ihr Abschied Von Den Grossen Identitätsstiftenden Entwürfen. Iberoamericana Editorial Vervuert 2004.

Voraussetzungen

Solide Kenntnisse des Spanischen als Lesesprache wären wünschenswert, da die Texte nur im Spanischen Original zur Verfügung gestellt werden.

Leistungsnachweis

Bis 3 LP regelmäßige Anfertigung von Lektürenotizen, die als Lektüretagebuch sowohl Grundlage der Diskussion im Kurs als auch als Leistungsnachweis dienen, ab 3 LP wird für einen Leistungsnachweis zusätzlich das Verfassen einer Hausarbeit von 10 bis 12 Seiten vorausgesetzt.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024