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Foto: Matthias Friel
Hesiod lebte etwa zwischen 740 und 670 v. Chr. und gilt zusammen mit Homer als Begründer der griechischen Dichtung. Er ist für uns die "erste bekannte Persönlichkeit der europäischen Geschichte" (Otto Schönberger), berichtet er doch in seinem Werk Autobiographisches. Als Bauer und Hirte im böotischen Askra hatte Hesiod die Dichtkunst wohl von wandernden Rhapsoden erlernt; später nahm er selbst als ein solch fahrender Sänger an dem Dichterwettkampf zu Ehren des verstorbenen Aristokraten Amphidamas in Chalkis teil und gewann mit einem Hymnos als Siegespreis einen Dreifuß, den er den Musen auf dem Helikon weihte.
Neben der "Theogonie", einem Epos über die "Abstammung der Götter", ist uns von Hesiod das Lehrgedicht "Werke und Tage" überliefert. In diesem schildert der Dichter, veranlasst durch einen Konflikt mit seinem Bruder Perses, die besonderen Herausforderungen und Aufgaben bäuerlichen Lebens, betont die Bedeutung von Recht und Gerechtigkeit für das menschliche Zusammenleben und bettet dies in eine mythisch-theologische Erzählung ein.
Wir wollen uns in der Quellenübung in konzentrierter Lektüre Hesiods "Werke und Tage" in der Übersetzung systematisch erschließen und das Werk in seinen historischen Kontext einordnen. Uns interessiert hier besonders, was wir aus einem poetischen Text an Erkenntnissen hinsichtlich der Lebensrealität im frühen Griechenland lernen können. Wesentliches Anliegen der Quellenübung wird darüber hinaus sein, in die Arbeitsmethoden und -techniken der Alten Geschichte einzuführen.
Einf. Lit.: L. u. K. Hallof, Hesiod - Hesiodos, um 700 v. Chr.; aus Askra/Böotien, in: O. Schütze, Kleines Lexikon griechischer Autoren. Basisbibliothek Antike, Stuttgart 2015, 77-84
Je nach Studienordnung bzw. Modul: 3 bzw. 6 LP
Prüfungsnebenleistung (= Studienleistung): 1 Referat im Umfang von 20 Minuten
Modulteilprüfung: Schriftliche Quelleninterpretation im Umfang von 7-10 Seiten
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