PULS
Foto: Matthias Friel
Als die Wehrmacht am 1. September 1939 in Polen einmarschierte, begann ein Rassen-, Eroberungs- und Vernichtungskrieg, den die nationalsozialistische Führung seit 1933 systematisch vorbereitet hatte. Ihren Vorstellungen nach sollte Deutschland die eigene territoriale Basis durch die Annexion von "Lebensraum" massiv ausdehnen, durch die dauerhafte Unterwerfung seiner Nachbarvölker eine hegemoniale Stellung in Europa erzwingen und ihre Ressourcen für die Kriegführung und die Versorgung der deutschen Bevölkerung ausbeuten. Die Etablierung und Durchsetzung des Besatzungsregimes ging mit rassistisch legitimierten Vertreibungen und Umsiedlungen einher, die in der Deportation und Ermordung der europäischen Juden kulminierten. Das Seminar vergleicht die deutsche Besatzung in verschiedenen eroberten Gebieten und fragt nach dem Zusammenhang von Großraumplanung, Ausbeutung und Holocaust.
Johannes Bähr/Ralf Banken (Hg.): Das Europa des „Dritten Reichs“. Recht, Wirtschaft, Besatzung. Frankfurt a. M. 2005. – Johannes Hürter/Jürgen Zarusky (Hg.): Besatzung, Kollaboration, Holocaust. Neue Studien zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München 2008. – Birthe Kundrus: „Dieser Krieg ist der große Rassenkrieg.“ Krieg und Holocaust in Europa. München 2018. – Raffael Scheck/Fabien Théofilakis/Julia Torrie (Hg.):German-Occupied Europe in the Second World War. London 2019.
Referat (bis 30 Minuten) und Hausarbeit (nach Modulbeschreibung)
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