Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Postkoloniale Kriegsnarrative in der belarusischen Literatur. Von Partisanen und Kollaborateuren - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2023
Einrichtung Institut für Slavistik   Sprache deutsch
Belegungsfristen 03.04.2023 - 10.05.2023

Belegung über PULS
03.04.2023 - 10.05.2023

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Fr 10:00 bis 14:00 14-täglich 12.05.2023 bis 21.07.2023  1.01.1.07 Wunderwald  
Kommentar

Begriffe der postkolonialen Literatur, in etwa Homi Bhabhas „Mimikry”, werden vermehrt verwendet, um den (post-) sowjetischen Raum zu beschreiben. Dieses Seminar will sich einer Überprüfung dieser Herangehensweise widmen. Dafür wählt es das Beispiel Belarus – und speziell die Art und Weise, wie der Zweite Weltkrieg in der belarusischen Nachkriegsliteratur behandelt wird.

Der Zweite Weltkrieg ist bis heute der zentrale historische Moment so gut wie aller belarussischen Geschichtsdiskurse. Zu Zeiten der Sowjetunion galt der heldenhafte Partisanenkampf des belarussischen Volkes als Gründungsmythos der sowjetisch-belarussischen Nation – woran die staatliche Ikonografie der Regierung Lukasenka bis heute anknüpft. Gleichwohl lässt bereits die belarussische Nachkriegsliteratur an dieser Mythologisierung zweifeln: Hier ist der Partisan oft nicht rein positiver Held, sondern ein zwischen die Fronten geworfener Mensch, Opfer fremder Mächte, manchmal selbst Täter. Gleichzeitig wird seine Gegenposition, der Kollaborateur mit den Besatzern, ebenfalls verkompliziert, der Unterschied zwischen beiden zu einem graduellen – wenn auch vielleicht entscheidenden.

Diesem Umdeutungsprozess wird das Seminar nachgehen. Dafür wird zunächst grundlegende Literatur der postcolonial studies gelesen, um eine Idee von deren historischem Entstehungskontext und den von ihr gesuchten Potentialen zu entwickeln. Anschließend wird slavistische Literatur besprochen, die versucht, postkoloniale Begrifflichkeiten auf den (post-) sowjetischen Raum anwendbar zu machen. Schließlich wird diese Anwendung versucht – an den belarussischen Nachkriegstexten.

Leistungsnachweis

1 Referat (ca. 20 Min.)


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024