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Foto: Matthias Friel
In der DDR gab es zu allen Zeiten widerständiges Verhalten, dessen Motivation und Intensität sich im Laufe der Jahre aber wiederholt wandelten. Überwog zunächst eine von vielen Menschen getragene Fundamentalopposition gegen das SED-Regime, herrschten später reformorientierte Kritik und (sub)kulturelle Devianz von eher kleinen Personenkreisen vor. Bis heute wird daher diskutiert, welcher Stellenwert den verschiedenen Protest- und Oppositionsbewegungen in der Geschichte der DDR zukommt.
Die Übung widmet sich unterschiedlichen Formen und Phasen, Ereignissen und Akteuren von Protest und Widerständigkeit; oppositionelle Frauengruppen kommen ebenso zur Sprache wie renitente Jugendszenen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die revolutionären Erhebungen von 1953 und 1989 sowie auf das Geschehen in Brandenburg gelegt.
Literatur: Erhart Neubert, Geschichte der Opposition in der DDR 1949-1989, Berlin 1997.- Detlef Pollack, Politischer Protest: politisch alternative Gruppen in der DDR, Opladen 2000.- Bernd Eisenfeld / Ehrhart Neubert (Hrsg.), Macht Ohnmacht Gegenmacht: Grundfragen zur politischen Gegnerschaft in der DDR, Bremen 2001.- Burghard Ciesla (Hg.), Freiheit wollen wir! Der 17. Juni 1953 in Brandenburg, Berlin 2003.- Jutta Braun/ Peter Ulrich Weiß (Hg.), Agonie und Aufbruch. Das Ende der SED-Herrschaft und die Friedliche Revolution in Brandenburg, Potsdam 2014.
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