PULS
Foto: Matthias Friel
Der Siedlerkolonialismus ist ein relativ neues Paradigma in den Geschichts- und Sozialwissenschaften, das sich in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt hat. In Deutschland ist er bisher weitgehend, wenn nicht fast vollständig, ignoriert worden. Im Gegensatz zur Diskurslastigkeit postkolonialer Theorie, richten siedlerkoloniale Theorie und Analyse das Augenmerk auf "facts on the ground", wenngleich die Berührungspunkte deutlich sind. Die seit 1492 vom Europa ausgehende aggressive Besiedelung und Unterwerfung der Welt und die damit einhergehende Landnahme geht prinzipell mit eliminatorischen Politiken einher. Die Vernichtung der Indigenen nimmt das zivilisierte Europa gerne in Kauf, bis hin zu genozidalen Praktiken. Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. Vielmehr ist ohne ihn weder die Entstehung des Kapitalismus, noch die heutige Hegemonie des Westens zu verstehen.Das Seminar bietet einen Einstieg in Grundlagentexte des Paradigmas des settler colonialism und diskutiert historische wie heutige Fälle siedlerkolonialer Besatzung und ethnischer Säuberung und vermittelt ein Verständnis davon, dass es sich beim Sielderkolonialismus nich um eine abgeschlossene historische Episode hamdelt, sondern er vielmehr bis heute entscheidend ist, um ökonomische und politische Abhängigkeiten, internationale Governance oder geopolitische Interessen und Verhältnisse zu verstehen.
Modulprüfung: Hausarbeit
Anmelde- und Rücktrittsfrist: 18.04.2023 - 29.09.2023
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