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Foto: Matthias Friel

Berühmte Italienreisende von Goethe bis Stendhal und die Stätten ihrer Bewunderung - Einzelansicht

Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2023
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Belegungsfristen 03.04.2023 - 10.05.2023

Belegung über PULS
03.04.2023 - 10.05.2023

Belegung über PULS
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Vorlesung Di 12:00 bis 14:00 wöchentlich 18.04.2023 bis 25.07.2023  1.09.1.12 Prof. Dr. Klettke  
Kommentar

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kommt ein neuer Typus der Italienreise auf: Es sind die Kunstreisen Johann Joachim Winckelmanns (ab 1758) an die antiken Stätten Rom, Neapel und Pompeji. Die Künstlerin Angelika Kauffmann studiert in mehreren Reisen ab 1760 die Kunst der Antike und der Renaissance in Rom (1763-1766) und malt Porträts berühmter Italienreisender. In den Fußstapfen Winckelmanns reist auch Goethe nach Rom (1786), wo er mit der dort lebenden deutschen Künstlerkolonie zusammentrifft (darunter mit dem Schriftsteller Karl Philipp Moritz, dem Kunsthistoriker Johann Heinrich Meyer und dem Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, dem Schöpfer des berühmten Gemäldes Goethe in der Campagna, 1787).

Mit Goethes autobiographischem Prosatext Italienische Reise (veröffentlicht erst 1816-1817) entsteht ein neuer Typus der Bildungsreise, der einflussmächtig auf das 19. Jahrhundert wirkt. Goethes Römische Elegien (1795) und die Mignon-Lieder aus Wilhelm Meister (1795-1796) nähren die Rom- und Italienbegeisterung der deutschen und europäischen ‚Gebildeten‘ und tragen zur Konstitution des klassischen Bildungsideals bei.

Unter den berühmten Italienreisenden Frankreichs ragen Madame de Staël und Stendhal hervor. Germaine de Staëls auf den Einfluss der deutschen Romantik zurückgehende romantische Reise in ihrem Italienroman Corinne ou l’Italie (1807) steht dem Geist von Goethes Bildungsreise nahe. Stendhal, der sich seit dem Jahr 1800 bis kurz vor seinem Tod 1842 lange Jahre in Italien aufhielt, zuerst als Offizier im Gefolge Napoleons in Mailand, später als Diplomat in Civitavecchia bei Rom, verdankt Staëls Roman wichtige Anregungen für seinen eigenen Italiendiskurs in den Werken Histoire de la peinture en Italie (1817), seinen Promenades dans Rome, Naples et Florence en 1817 sowie den Promenades dans Rome (1829) und den Idées italiennes sur quelques tableaux célèbres (1840).

In der Vorlesung sollen die Stätten der Bewunderung in den Zeugnissen der Schriftsteller vorgestellt werden. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Städte Rom, Neapel, Venedig, Florenz und Verona. Untersucht werden soll, wie diese Städte bei den genannten Autoren des beginnenden 19. Jahrhunderts eine jeweils eigene Modellierung und eine Stilisierung zu künstlerischen / literarischen Mythen erfahren. Gestreift wird schließlich auch der Einfluss anderer deutscher, französischer und englischer Romantiker auf diese Mythisierungen italienischer Städte. So schafft z.B. Lord Byron einen neuen romantischen Mythos von Venedig.

Bemerkung

Achtung: Der Kurs beginnt am 25.4.23!

 

Empfohlen für alle Studierenden der Italianistik, Französistik, Hispanistik, Lusitanistik, Germanistik, Kunst- und Medienwissenschaft, d.h. für Studierende im Studiengang AVL am Institut für Künste und Medien sowie für Geschlechterstudien und Studium Plus. Empfohlen als Fachkurs für Studierende des interdisziplinären Masterstudiengangs „Kulturelle Begegnungsräume der Frühen Neuzeit“ (Modul „Kulturtransfer und literarisches Leben“; Modul „Lebenswelt und Ästhetik“; Modul „Kulturelle und soziale Räume“). Empfohlen sowohl als literaturwissenschaftliche als auch als kulturwissenschaftliche Veranstaltung.

Leistungsnachweis

Klausur


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024