PULS
Foto: Matthias Friel
Menschen haben zu allen Zeiten wundersame, paranormale, magische - mystische - Erfahrungen gemacht. Ebenso zeigen sich in Zeiten sozialer und politischer Krisen gesteigerte Erwartungen über das Nahen des Messias. Warum bringen Krisenmomente wie die Vertreibung der Juden aus Spanien 1492, verschärfte Verfolgung durch die Inquisition oder Naturkatastrophen messianische und mystische Bewegungen in Gang? Wer schließt sich solchen Bewegungen an und wer sind dessen Anführer? Wie verhält sich die Religionsgemeinschaft diesen Gruppierungen gegenüber?
In diesem Seminar werden wir uns mit grundlegenden Überlegungen zu Mystik und Messianismus beschäftigen und uns verschiedenen Fallbeispiele ansehen. Wir werden versuchen, herauszufinden, inwieweit Religion Menschen dabei hilft, Ausnahmesituationen zu bewältigen, aber auch, warum Religion im Stande ist beeindruckende soziale Kräfte freizusetzen. Darüber hinaus werden wir untersuchen, wann messianische und mystische Bewegungen zur Bedrohung werden, wann und warum sie als Ketzerei verfolgt werden und welche theologischen Diskurse dem zugrunde liegen.
Obwohl unser Fokus auf der Frühen Neuzeit und dem Judentum liegt, werden wir uns dennoch auch mit vergleichbaren Phänomenen im Christentum beschäftigen.
Spanisch- oder Hebräischkenntnisse sind NICHT nötig; passive Englischkenntnisse werden vorausgesetzt.
Prüfungsnebenleistung: Aufsatzexpertise (30-40min) zu je 2 Sitzungen
Prüfungsleistung (Modulprüfung): Hausarbeit (15-20 Seiten); AUSNAHME: Modul Sephardische Studien, hier ist eine mündliche Prüfung (30min) vorgesehen
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