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Foto: Matthias Friel
Die Praxis literarischer Vorab- und Teildrucke in Zeitschriften, Taschenbüchern o. Ä. verstieß im 18. Jahrhundert in doppelter Weise gegen zeitgenössische Konventionen: Zum einen unterschritten sie aufklärerische Ganzheitsnormen und zum anderen weckten Autor:innen den Verdacht, zu sehr am ökonomischen Gewinn interessiert zu sein, z. B. durch den doppelten Verkauf ihrer Werke (vgl. Günter 2008).
Im Seminar soll mit dem Fokus auf den Entstehungsprozess von Werken nicht nur ein praxeologischer Zugang zur Literatur angelegt werden, der eine vielstimmige Diskursgeschichte mit sich bringt und unterschiedliche Akteur:innen – Verleger, Kritiker und vor allem Leser:innen – miteinbezieht (vgl. Martus 2019). Gerade im Kontext der Konventionsbrüche im Verhältnis von Teil und Ganzem stellte man sich vermehrt grundsätzliche poetologische Fragen zum (Vers-)Epos, die im Kurs ebenfalls besondere Beachtung finden und ihm einen einführenden Charakter verleihen.
Poetische Impulse durch Johann Christoph Gottsched und Johann Jakob Bodmer, die für die Literaturgeschichte maßgeblich wurden, stehen ebenso im Zentrum wie die Teilpublikationen Klopstocks Messias (1748), Wielands Idris (1767) oder Goethes Hermann und Dorothea (1798).
Zur Einführung und ersten Orientierung empfohlen:
Seminar (GER_BA_008 / GER_BA_016 / AM-LW-1)Prüfungsversion 20142 LP (unbenotet): regelmäßige Lektüre und aktive Teilnahme + Impulsreferat (10–15 min.)4 LP (mit Modulteilprüfung): regelmäßige Lektüre und aktive Teilnahme, Impulsreferat (10–15 min.) + Hausarbeit (10 Seiten)
Prüfungsversion 2020:3 LP (unbenotet): regelmäßige Lektüre und aktive Teilnahme + Referat (15–20 min)6 LP: regelmäßige Lektüre und aktive Teilnahme, Referat (15–20 min) + Hausarbeit (15 Seiten)
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