PULS
Foto: Matthias Friel
Es handelt sich um eine öffentliche Ringvorlesung, die für universitäres und außeruniversitäres Publikum geöffnet ist. Eine Vorbesprechung für Studierende findet am Montag, den 25.10. von 18:15 bis 19:45 statt. Nach vorheriger Anmeldung über PULS erhalten Sie die Einwahldaten. Falls Sie sich nicht über PULS anmelden können, bitte ich um Anmeldung per Mail: jurewicz1@uni-potsdam.de.
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".Seit geraumer Zeit ist in den historischen Geisteswissenschaften von einem ‚biographical turn‘ die Rede. Auch in den Jüdische Studien nimmt die Relevanz der biographischen Forschungspraxis stets zu. Von diesem Befund ausgehend, bietet die Veranstaltung in einem Mischformat aus Vortrag, Autorengespräch und Diskussion Einblicke in die historiographischen und literarischen Aspekte der Arbeit an geschichtlichen Lebensläufen. Zwölf Biograph:innen berichten über den Entstehungsprozess ihrer Studien, in denen sie die Schicksale jüdischer Menschen vom 18. bis zum 20. Jh. in umfassenderen historischen Zusammenhägen schildern. Zum Gästekreis gehören: Beatrix Borchard, Dominique Bourel, Stephan Braese, Verena Dohrn, Efrat Gal-Ed, Philipp Lenhard, Stefanie Mahrer, Christina Pareigis, Jacques Picard, Katharina Prager, Reiner Stach und Claudia Willms. Die Werkstattberichte bieten Anlass dazu, im Medium einer retrospektiven Reflexion biographischen Schreibens neben der Frage nach jüdischen Erfahrungen in der Moderne eine Reihe forschungspraktischer und methodologischer Fragen zu adressieren – von der fundamentalen Frage nach der Wahl von Protagonist:innen biographischer Narrative, über den Umgang mit den Quellen, den Wissenslücken bzw. der Wissensfülle über die literarischen Dimensionen biographischer Arbeitsprozesse bis hin zur Präsenz der Biograph:innen in ihren Darstellungen fremder Leben. Entlang solcher Fragen werden Qualitätsmerkmale biographischer Studien und die Bedingungen der Möglichkeit diskutiert, medial vermittelte Spuren eines vergangenen Lebens in eine schriftliche Erzählung zu transformieren. Über die hier genannten Fragen der Biography Studies hinaus erhalten Studierende die Möglichkeit, sich mit den Ergebnissen neuerer biographischer Arbeiten vertraut zu machen und die essentiellen Phänomene jüdischer Geschichte wie Exil, Diaspora, Mehrsprachigkeit, Transkulturalität und -territorialität, Akkulturation usw. im Kontext individueller Lebensgeschichten zu studieren.
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