PULS
Foto: Matthias Friel
Das Zirkulieren von Blut ist notwendiger Teil des menschlichen Lebens, ein alltäglicher körperlicher Prozess, auch wenn wir nicht unbedingt täglich in sichtbaren Kontakt mit unserem Blut treten. In vielen Lebensbereichen wird das Phänomen Blut folglich thematisiert oder hat unmittelbaren Einfluss: Gesundheit, Ernährung, Fortpflanzung, aber auch Kunst, Philosophie, Politik und Theologie sind Reflexionsflächen für blutige Sinngebung. Die Kulturgeschichte des Blutes ist umfangreich. In einem sehr begrenzten Ausschnitt dessen widmet sich dieses Seminar der Auseinandersetzung mit Blut in der jüdisch-christlichen Tradition und Beispielen ihrer säkularen Ausläufer in Literatur und Film.
Ein Schwerpunkt der religions-, literatur- und kulturwissenschaftlichen Betrachtung des Phänomens Blut liegt innerhalb dieses Seminars auf dessen Beziehungsrelevanz zwischen Judentum und Christentum sowie zwischen Geschlechtern und damit verbundenen Identitäten und Rollen. Im Hinblick auf die säkulare Rezeption wird der Fokus vorranging auf literarische und filmische Adaptionen von Vampirismus gelegt, die ebenfalls genderkritisch sowie nach religionswissenschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden.
Anhand diverser Quellenausschnitte und mittels ausgewählter Sekundärliteraturen werden wir uns dem Phänomen Blut innerhalb des beschriebenen Rahmens mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansätzen nähern, um einen möglichst breiten, interdisziplinären Eindruck des Themas zu gewinnen.
Für die erforderliche Seminarleistung bestehen zwei Möglichkeiten:
1) Präsentation (15–20 min als Vortrag, Video, Podcast oder Poster-Präsentation) und deren schriftliche Konzeption und Auswertung zu einem inhaltlich abgesprochenen Thema.
2) Textanalytisches Essay zu einem inhaltlich abgesprochenen Thema bis zum Ende des Semesters (ca. 10.000 Zeichen).
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