PULS
Foto: Matthias Friel
Das biblische Buch Daniel zeigt sich Lesenden als irritierend polymorph: Zeitverschiebungen, Gattungswechsel und Handlungssprünge lassen die Schrift wie ein unstimmig zusammengesetzes Puzzle mit variablen Bedeutungen erscheinen. Der jüdische Tanach listet das Buch als Teil der Ketuvim, das christliche Alte Testament zählt Daniel zu den großen Propheten und im Neuen Testament wird es als Apokalypse rezipiert. Daniel ist damit geradezu prädestiniert dafür, als herausforderndes Beispiel biblischer Literatur exegetisch unter die Lupe genommen zu werden.
Das Seminar bietet dafür ein ganzes Semester Zeit, um sich der thematischen Vielfalt der zwölf Kapitel langen Schrift zu widmen und dabei exegetische Arbeitsschritte, bibelwissenschaftliche Hilfsmittel und fachspezifische Sekundärliteratur praktisch zur Anwendung zu bringen. Historische Kontextualisierung, Intertextualität und Rezeptionen des Buch Daniel werden dabei ebenso berücksichtigt wie dessen diverse thematische Facetten und stilistischen Besonderheiten.
Studierende, die sich nicht über PULS anmelden können, aber das Seminar besuchen wollen, werden dringend gebeten, sich vorab per E-Mail (vorpahl@uni-potsdam) anzumelden.
Seminarbegleitende Literatur wird (in der Regel digital) zur Verfügung gestellt. Es empfiehlt sich aber, das Buch Daniel direkt vor oder zu Beginn des Seminars zu lesen und zu jeder Sitzung eine Bibel mitzubringen.
Schriftliche Ausarbeitung eines abgesprochenen Themas bzw. textanalytisches Essay (ca. 10.000 Zeichen) bis zum Ende des Semesters.
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