PULS
Foto: Matthias Friel
In der Gesellschaft, Politik und Forschung wird oft mit Selbstverständlichkeit mit einem linearen und chronologischen Verständnis von Zeit gearbeitet. Es gibt jedoch in der Gesellschaft unterschiedliche Formen von Zeit und auch unterschiedliches Zeiterleben: zyklische Zeit, saisonale Abläufe, körperliche an Zeiten gebundene Prozesse u.v.m. Zeitkonzepte sind dabei insofern vergeschlechtlicht, als das dominante Zeitkonzept an der Trennung von „öffentlich” und „privat” sowie bezahlter Arbeitszeit und unbezahlter „Freizeit” der industriellen Revolution anknüpft.
In dieser Lehrveranstaltung denken wir auf Basis der Lektüre von Texten und gemeinsamen Diskussionen über das Verständnis von Zeit nach. Welche Formen von Zeit gibt es? Inwiefern sind bestimmte Zeitvorstellungen in der Gesellschaft und Wissenschaft dominant? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Zeit und Gender? Wie hängt Zeit mit Nachhaltigkeit und der sozial-ökologischen Transformation zusammen? Was lässt sich unter „Zeitwohlstand” verstehen?
Diese grundlegenden Reflexionen denken wir auch an konkreten, praktischen Anwendungsfeldern durch. Bei diesen konkreten Anwendungen steht das Thema Arbeitszeit im Fokus – und wird anhand von Aspekten wie atypische Arbeitszeiten, Work-Life-Balance, alternative Arbeitszeitmodelle und erweiterte Arbeitsbegriffe, die sowohl für die Arbeitssoziologie als auch die Geschlechterforschung hoch relevant sind, beleuchtet.
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