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Foto: Matthias Friel
Seit einigen Jahren gibt es in der Geschichtswissenschaft nur noch wenige kontroverse Debatten über die Interpretation Hitlers, des Nationalsozialismus, seiner Massenverbrechen und der deutschen Gesellschaft nach 1933. Gerade deshalb jedoch sollte man die grundlegenden Theorieansätze und Interpretationsmodelle zur NS-Diktatur und ihren Aufstieg kennen, um zu verstehen, worauf die Forschung beruht und auch alle neueren Beiträge aufbauen. Das leseintensive Seminar will die zentralen Erklärungs- und Interpretationsansätze der letzten Jahrzehnte vorstellen und diskutieren, vermeintliche Gewissheiten hinterfragen und die jeweiligen Theorien stets auch als Teil der Nachkriegsgeschichte und der jeweils herrschenden Geschichtsdiskurse begreifen.
Einen guten, noch immer lesbaren Überblick über das Thema bis Anfang der 1990er-Jahre bietet Ian Kershaw: Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick. Reinbek bei Hamburg 1994.
Kenntnisse der Geschichte des Nationalsozialismus und der deutsch-deutschen Geschichtswissenschaft nach 1945 sind willkommen.
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis sind - neben regelmäßiger Anwesenheit, Vorbereitung der Sitzungstexte und der Bereitschaft zur Diskussion im Seminar - zwei Leseessays im Laufe der Vorlesungszeit sowie eine schriftliche Hauptseminararbeit.
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