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Foto: Matthias Friel
Plautus, Miles gloriosus
Der Komödiendichter Plautus (ca. 250 - ca. 180 v. Chr.), "der erste römische Schriftsteller, von dem vollständige Werke erhalten blieben" (M. Fuhrmann), hat uns 21 Stücke hinterlassen. Seine Komödien umfassen ein breites Spektrum: turbulente Verwechslungskomödie (z.B. die Maenachmi, die beiden Protagonisten sind Zwillinge!), "Charakterstücke" (z. B die Aulularia, Protagonist: der Geizhals Euclio, sentimentales Lustspiel (z. B. die Cistellaria), Mythentravestie (Amphitruo = Amphitryon) etc. Es sind Typen-Komödien mit gerissenen Sklaven, Zuhältern, verliebten jungen Männern, verliebten alten, "Parasiten", mehr oder weniger ehrbaren Prostituierten.
"Der wenig-lebendige Stil ist teils der poetischen Tradition, teils der zeitgenössischen Alltagssprache verpflichtet. Plautus liebt eindringliche Klangmittel; die Vielfalt der Wortwitze, der Neologismens und Metaphern bekundet eine schier unerschöpfliche Sprachimagination. Das Repertoire der Ausdrucksmittel reicht von banalen Redewendungen, Zoten und Schimpfkanonaden bis zu paratragödischem Pomp und tragischem Pathos." (M. Fuhrmann)
Im Miles gloriosus, einem der bekanntesten Stücke des Plautus, find wir all diese Merkmale wieder. In der Lektüre werden ausgewählte Abschnitte des relativ umfangreichen Stücks gelesen, um den vielfältigen Aspekten der plautinischen Kunst auf die Spur zu kommen; falls möglich werden wir auch auf die moderne Rezeption eingehen, ein Beispiel: Der Richard Lester-Film aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, dt. Verleihtitel: "Toll trieben es die alten Römer".
Übersetzung / Zweisprachige Ausgabe:
Plautus, Miles gloriosus. Der glorreiche Hauptmann, lat./dt. übers von P. Lau, Stuttgart 1984 (Reclam)
Einführung:
Texte und Kommentare werden zu Beginn des Semesters den Teilnehmern als Kopiervorlage bzw. als PDF's zur Verfügung gestellt.
Die Veranstaltung dient neben der Einführung in die poetische Sprache der römischen Komödie dem Einüben der Lesefähigkeit metrischer Texte (Iambischer Senar) und dem Erlernen bzw. Festigen des poetischen Grundwortschatzes.
Die Aneignung dieses Grundwortschatzes ist Voraussetzung dafür, dass die Abschlussklausur (Übersetzung ohne Lexikon) erfolgreich absolviert werden kann.
90-minütige Abschlußklausur (in der ersten oder zweiten vorlesungsfreien Woche nach Ende des Veranstaltungszeitraums)
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