PULS
Foto: Matthias Friel
Gruppe 1 Herr Granzow-Emden:
Wer sich für eine Sprache als Schulfach entscheidet, bekommt es früher oder später auch mit ihrer Grammatik zu tun. Die Erinnerungen an den selbst erlebten Grammatikunterricht lösen nicht bei allen Lehramtsstudierenden Vorfreude aus. Dieses Seminar möchte dazu beitragen, mit der Grammatik die in der Sprache gewachsene und in der Schrift kultivierte Schönheit in einer neuen Weise sehen zu lernen: Als ein Modell, mit dem wir die Formen und Funktionen und mit ihnen die sprachlichen Muster sichtbar machen können. Damit solche Modelle eine gute Orientierung in der Sprache ermöglichen, ist es sinnvoll, sich von unangemessenen Vorstellungen in den seit jeher tradierten schulgrammatischen Wissensbeständen zu lösen und neue Erkenntnisse einzubeziehen, mit denen sich das Sprachsystem angemessener darstellen lässt.
Im abschließenden Testat geht es um die für den Grammatikunterricht notwendigen Wissensbestände und um die im Seminar erworbenen grammatischen Verfahren.
Gruppe 2 Herr Granzow-Emden:
Der Grammatikunterricht ist seit jeher einer eigenartigen Sprachmagie verfallen. Wer einen Fachterminus sagen kann, scheint ihn damit auch zu beherrschen. Auch in meinen Seminaren erlebe ich in Beiträgen immer wieder, dass diese Abrichtung durch die Schule zu einem oftmals unsinnigen Gebrauch von Fachtermini führt. Es ist kaum möglich, damit angemessen umzugehen: Sie haben zurecht die Erwartung, in den Seminaren auch im Austausch mit anderen Studierenden etwas zu lernen, das wissenschaftlich sinnvoll erscheint. Gleichzeitig ist es für alle frustrierend, wenn ich immer wieder interveniere und auf terminologisch Unzulängliches hinweise. Deshalb möchte ich in den ersten Veranstaltungen bei einer alltagssprachlichen Beschreibung dessen bleiben, was in Sprachlichem sichtbar oder durch Analogiebildung erschließbar ist (alltagssprachlich wären z.B. Wort, Einheit, Abstand, unterschiedlich/gleich, zusammengehörig, umstellen, weglassen, hinzufügen) und Fachtermini konsequent vermeiden (wie Adverb, Deklination, Präposition, Hilfsverb, Objekt usw.). Dieser Verzicht kann wiederum zeigen, wie praktisch und hilfreich eine im Begriffenen fundierte Terminologie zur Sprachbeschreibung sein kann.
Das abschließende Testat bezieht sich auf die für den Grammatikunterricht notwendigen Wissensbestände und auf die im Seminar erworbenen grammatischen Verfahren.
Gruppe 3 Herr Müller:
Argumentative Kompetenzen stehen an der Schnittstelle zwischen Sprach- und Gesellschaftswissenschaft und bilden gleichzeitig die Grundlage aller wissenschaftlichen Kommunikation. Nicht nur aus diesen Gründen spielt die Ausbildung argumentativer Fähigkeiten im Deutschunterricht eine zentrale Rolle. Im Rahmen des Seminars werden zunächst Theorien der Argumentation vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss sollen Möglichkeiten untersucht werden, argumentatives Handeln in mündlicher wie schriftlicher Form in den Unterricht zu integrieren und die Ausbildung argumentativer Kompetenzen systematisch zu unterstützen. Ziel ist neben einer vertieften Kenntnis der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Problematik eine konkrete unterrichtspraktische Wendung, die sich in der Planung von Unterrichtsreihen zur Steigerung diskursiver und argumentativer Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern ausdrückt.
Gruppe 1 und gruppe 2 Herr Granzow-Emden:
Für die Teilnahme benötigen Sie folgendes Buch:Granzow-Emden, Matthias (3. Auflage 2019): Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten, Tübingen: Narr
Wichtiger Bezugspunkt ist die neue Liste zur grammatischen Terminologie:
Leibniz-Institut für deutsche Sprache/KMK (2019): Laut, Buchstabe, Wort und Satz. Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke, von der Kultusministerkonferenz zustimmend zur Kenntnis genommen am 7. November 2019
https://grammis.ids-mannheim.de/pdf/sgt/Verzeichnis_grammatischer_Fachausdruecke_180220.pdf
Weitere Literatur für das Seminar finden Sie in der Didaktikwerkstatt Deutsch (Haus 5, Raum 0.07 DWD-Seite im Netz: http://www.uni-potsdam.de/dwd).Eine ausführliche Literaturliste bekommen Sie im Seminar zur Verfügung gestellt.
Hannken-Illjes, Kati (2018): Argumentation. Einführung in die Theorie und Analyse der Argumentation, Tübingen: Narr Francke Attempto.
Feilke, Helmuth (2017): Materialgestütztes Argumentieren. Seelze: Friedrich Verlag.
Gruppe 1 und Gruppwe 2 Herr Granzow-Emden:
Prüfungsversion 2014 (BM-SD):
3 LP (unbenotet): Testat (45min)
Prüfungsversion 2020 (BM-SD):
3 LP (unbenotet):Testat (45min)
3 LP (unbenotet): Testat (Mitarbeit in einer Expertengruppe, fünf Arbeitspräsentationen, mind 12 Erarbeitungspunkte)
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